Hiroshima
Paul Meissner setzte sich intensiv mit den Themen Krieg und Revolution auseinander. Durch sein tiefes Mitgefühl und seine Betroffenheit über die Zündung der Atombombe und die Ereignisse in Hiroshima entstand das Hiroshima Tryptochon. „Schon die zeichenhaften, meist düsteren Bilder der fünfziger Jahre […] bezeugen seine tiefe Betroffenheit sowie das Verweigern jedweder Konzessionen. Mit welchem nachhaltigen Entsetzen ihn die schrecklichen Folgen der ersten Atombombenabwürfe erfüllten und wie sehr er unter dem drohenden Verhängnis einer Kernwaffenkatastrophe litt, lässt sich daran ermessen, daß er noch zwei Jahrzehnte danach das Inferno von Hiroshima in einem Triptychon mahnend heraufbeschwor. […] Die verzweifelten Gebärden der wehrlosen, zu gespenstischen Skeletten und Schatten verglühten Opfer prägen sich fest ins Gedächtnis. […] Die entfesselte Gewalt und deren Opfer bilden geradezu den Hauptinhalt und das Trauma seines letzten Lebensjahrzehnts.“
Von Dieter Gleisberg: [Über Paul Meissner] In: Drei Künstler aus Österreich: Paul Meissner, Toni
Bucher, Peter Kudera (Ausstellungskatalog). Leipzig 1983